Talente entdecken & fördern

ELA (Eigenständiges Lernen und Arbeiten)

Darf’s auch etwas mehr sein? - Akademien

Für Schülerinnen und Schüler, deren Wissenshunger und Lerneifer mit den allgemeinen Unterrichts-inhalten nicht wirklich gestillt werden kann, gibt es natürlich auch Angebote, die deren Bedürfnissen und Interessenlagen entsprechen und damit ein weiteres Element der individuellen Förderung am EGW bilden. Konkret handelt es sich hierbei um Teilnahmemöglichkeiten an unterschiedlichen Akademien (z.B. Regionalakademie OWL, Deutsche Schülerakademie, Juniorakademie, Mathe: SAM-OWL, Studieren ab 15, …), die mehrtägige Workshops und Projekte zu vielfältigen Themen durchführen und begabte und interessierte Kinder und Jugendliche in neue, ungewohnte und spannende Welten begleiten. Da geht es dann schon einmal um den „Reiseführer Gehirn: Per Anhalter durch die grauen Zellen“, oder „Das Internet als verlängerter Arm des Militärs“, oder um die Frage „Was ist Gerechtigkeit?“, oder um „Musikgeschichte hören lernen“.

Das EGW erhält die sich jährlich ändernden Angebote u.a. von der Bezirksregierung oder auch von Stiftungen des Landes NRW. Nach Rücksprache mit interessierten Schülerinnen und Schülern sowie deren Fachlehrer(n) erfolgt eine Empfehlung durch die Schule.

Zurzeit ist Cornelia Renneker Ansprechpartnerin am EGW für den Bereich Akademien.

ECHA-Diplom

Begabungsentwicklung und Talententfaltung gewinnen in der Schule im Kontext der Diskussion um die Notwendigkeit einer individuellen Förderung zunehmend an Bedeutung. Der Weiterbildungsstudiengang zum ECHA-Diplom „Specialist in Gifted Education“ bietet Lehrkräften die Möglichkeit ihre fachlichen, diagnostischen, didaktischen, kommunikativen und implementativen Kompetenzen weiterzuentwickeln und zu vertiefen, um eine passende Diagnose, adaptive Förderung und adäquate Beratung begabter und talentierter Schülerinnen und Schüler umsetzen zu können. Institution des Weiterbildungsangebots zum ECHA-Diplom ist in Deutschland das Internationale Centrum für Begabungsforschung (ICBF) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Am 24. November 2018 haben Frau von Moritz und Frau Pulka den Ausbildungsgang zum „Specialist in Gifted Education“ erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen ihrer Diplomarbeiten „Latein oder Französisch – Die Qual der Wahl? – Die Förderung besonders sprachbegabter Schülerinnen und Schüler im Drehtürmodell Latein-Französisch“ und „Portfolioarbeit in den ELA-Stunden: Entwicklung und Evaluation eines Begabungsförderungsprojekts für die Lernzeiten“ wurden zwei Best-Practice-Beispiele zur individuellen Begabungs- und Talentförderung am EGW entwickelt, erprobt und evaluiert.

Forder-Projekt

Im Forder-Projekt werden von Lehrkräften vorgeschlagene Schülerinnen und Schüler eingeladen, ein freies, auch fächerunabhängiges Thema im Rahmen einer Expertenarbeit mit anschließender Präsentation zu bearbeiten. Durch eine interessengeleitete Themenwahl soll die Motivation der Schülerinnen und Schüler zur vertieften Auseinandersetzung geweckt werden. Die Bearbeitung des Themas geschieht zwar angeleitet und begleitet, ist aber auf die Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Teilnehmenden ausgerichtet. Ein weiteres Anliegen ist auch die Heranführung an eine wissenschaftliche Arbeitsweise.

Details zu Hintergründen, Zielen und Verlauf des Projekts können der Präsentation entnommen werden, die unter dem nachfolgenden Link zum Download zur verfügung steht: Präsentation des Forder-Projekts (.pdf)

Schülerforschungsprojekt

Das Schülerforschungsprojekt ermöglicht es Schülerinnen und Schülern durch die praktische Mitarbeit an einem realen biotechnologischen Forschungsauftrag eines Unternehmens Einblicke in Arbeits- und Unternehmensabläufe zu erhalten. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten in einem Projektteam eine biotechnologische Forschungsfrage als Dienstleister („Beratergruppe“) für das Unternehmen. Sie überlegen sich im Team eine Strategie, wie sie das Forschungsthema bearbeiten wollen und verfassen ein Angebot nach der TheoPrax Methode für den Auftraggeber. Nach Erhalt des Forschungsauftrags, arbeitet das Schülerprojektteam während eines Schuljahrs an ihrem Auftrag. Dabei lassen sich die inhaltlichen Aspekte der Schülerprojekte je nach Fragestellung an der Schule und im Selbststudium bearbeiten, während vor allem Laborarbeiten in dem Schülerlabor teutolab-biotechnologie stattfinden, das dafür den geeigneten Rahmen und eine umfassende Ausstattung an Arbeits- und Forschungsmaterialien bietet.

Während der Projektlaufzeit werden die Jugendlichen von Lehrkräften des EGW sowie Betreuerinnen und Betreuern des Schülerlabors teutolab-biotechnologie begleitet, die ihnen mit ihrem fachlichen und pädagogischen Wissen zur Seite stehen, bei Fragen unterstützen und bei Problemen weiterhelfen. Durch den Austausch mit dem Auftraggeber und einer Unternehmensbesichtigung werden die Schülergruppen darüber hinaus an wirtschaftliche Abläufe herangeführt.

Gegen Ende des Schuljahrs werden im Rahmen einer Abschlusspräsentation die Arbeitsergebnisse gegenüber dem Unternehmen vorgestellt und mit diesem diskutiert. Die Arbeitsergebnisse fassen die Schülerprojektteams in einem Abschlussbericht nach den zuvor mit dem Unternehmen abgestimmten Kriterien zusammen. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler für das Projekt soll in Absprache mit den Lehrkräften auch als schulische Leistung, z.B. im Rahmen einer Facharbeit oder besonderen Lernleistung, anerkannt werden.

Im Schuljahr 2017/18 ist der Q1-Projektkurs, bestehend aus Florentine Hirth, Amelie Kaiser, Julius Kubach, Lasse Philipp, Alina Starr und Anna Sophia Tatar, dem Thema „Food Fraud – Lebensmittelbetrug“ unter realen Laborbedingungen auf den Grund gegangen. Den Forschungsauftrag zu diesem Thema hat das Projektteam von dem Beratungs-, Analytik- und Prüfunternehmen WESSLING Holding GmbH & Co. KG aus Altenberge erhalten.

Kolumbus-Kids

Zur Förderung naturwissenschaftlich interessierter und begabter Kinder in der Sekundarstufe I bietet das EGW Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 5 das außerunterrichtliche Projekt „Kolumbus Kids“ an der Universität Bielefeld an. Die Kinder arbeiten an einem Nachmittag in der Woche an biologischen Problemstellungen in den Laboren der biologischen Fakultät. Sie werden mit biologischen Phänomenen konfrontiert und dazu angeregt, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, ihnen auf den Grund zu gehen und sie im Rahmen der Labormöglichkeiten zu erforschen. Nach Rücksprache mit der EGW-Biologiefachschaft werden fünf Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 für das Projekt vorgeschlagen. Diese Schülerinnen und Schüler haben nach einem Auswahlverfahren die Möglichkeit im 2. Schulhalbjahr an dem Projekt teilzunehmen.

Im Schuljahr 2017/18 haben Hans Weitkamp und Simon Wegner erfolgreich am Kolumbus-Kids-Projekt teilgenommen.

Das Drehtürmodell Latein-Französisch

Das EGW bietet seit einigen Jahren für besonders sprachbegabte SuS die Möglichkeit, mit Beginn der neueinsetzenden Fremdsprache in J6 (bald J7) Latein und Französisch gleichzeitig zu belegen.

Die SuS besuchen dann jeweils ca. die Hälfte der Stunden pro Woche in Latein bzw. Französisch, wobei die Stunden parallel liegen. Den weiteren Stoff erarbeiten sich die SuS selbstständig. Dazu wählen sie in jedem Fach einen Lernpartner, der sie zeitnah über die verpassten Unterrichtsinhalte informiert.

Die SuS nehmen an allen Tests und Klassenarbeiten in beiden Fächern teil und werden in beiden Fächern benotet. Versetzungsrelevant ist allerdings nur ein Fach, das zu Beginn der J6 (J7) festgelegt wird.

Wenn die SuS bis zum Ende der Sekundarstufe I beide Sprachen belegen, haben sie die Möglichkeit, beide Sprachen auch vollwertig in der Oberstufe fortzuführen und z.B. das Latinum zu erwerben.